Barcelona
Barcelona liegt im Nordosten Spaniens an der Ostküste, etwa 120km südlich der Pyrenäen. Ähnlich wie Rom ist Barcelona auf meherren Hügeln gebaut. Heute ist dies durch die starke Bebauung kaum noch sichtbar, aber wenn man zu Fuß die Stadt durchschreitet, dann spürt man das sehr schnell am stetigen Auf und Ab.
Bereits vor ca. 2000 Jahren war die Region hier schon besiedelt durch die Iberer. Die Siedlung hieß Barkeno.
Über die gründung gibt es verschiedene Legenden.
Die wahrscheinlichste ist die, dass Hamilkar Barkas, der Vater Hannibals (der, der mit 37 Elefanten über die Alpen zog um gegen die Römer erfolgreich zu kämpfen), ab 237 v. Chr. die Ostküste Spaniens eroberte und um 230 die Stat Barcelona als "Barkenon" bzw. "Barcelino" gründete. Die Ähnlichkeit des Stadtnamens und des Nachnamens von Hamilkar soll kein Zufalls ein. Der "nachname" hamilkars war kein nachname wie unsere Familiennamen, sondern ein name, den ihm die Römer als Spitzname zuordneten. Da Hamilkar in Schlachten immer unerwartet und blitzschnell angriff, wurde ihm der Spitzname "Blitz" zugeordnet. Hamilkat war Karthager und dort sprach man Punisch. In Punisch heißt "Blitz" "Brq", mit Vokalen "Baraq", woraus "Barkas" wurde. Hamilkat fühlte sich von diesem Spitznamen, der auf seine Krigeskunst anspielte, wohl so geehrt, dass auch sein Sohn diesen Spitznamen als "Nachnamen" weitertrug.
So würde Barcelona in der Entstehungswurzel ihres Namens die Bedeutung "Blitz" enthalten.
Barcelona ist die Hauptstadt Kataloniens.
Ähnlich wie in Deutschland gibt es auch in Spanien verschiedene Länder, die dort aber nicht "Bundesländer" heißen, sondern "Autonome Gemeinschaften".
So, wie Mainz die Hauptstadt des Landes Rheinland-Pfalz ist, so ist Barcelona die Hauptstadt Kataloniens.
Es leben dort etwa 1,6 Millionen Menschen auf 101km². Das ist sehr viel für eine Stadt. Zum Vergleich: In ganz Rehinland-Pfalz leben etwa 4,1 Millionen Menschen und in der ganzen Verbandsgemeinde Göllheim gar nur rund 12.000 Menschen auf ca. 80km².
Da leben also ganz viele Menschen auf engem Raum.
Wohnungen sind daher super teuer, so dass junge oder arme Menschen dort kaum leben können.
Wir haben in Deutschland in Großstädten inzwischen ein ähnliches Problem.
In Barcelona ist es auch immer warm. Der kälteste Monat ist der Januar mit immerhin noch 13°C und der heißeste ist der August mit 28°C. Jetzt werdet Ihr vielleicht denken: Na ja, bei uns ist es da schon mal heißer. Das stimmt! Die Lage der Stadt am Meer macht milde Winter und kühle Sommer. Das hat seine Vorteile.
In der Erzdiözese Barcelona sind rund 75% der Meschen, die da leben, katholisch. Aber es ist wie bei uns: die meisten sind war getauft, pflegen aber keinen sonderlichen Kontakt zur Kirche.
In Barcelona ist auch die größte jüdische Gemeinde Spaniens anzutreffen.
Spanien kannte eine zeit, in der Christen, Juden und Islam ein friedliches und respektvolles MIteinander hatten.
Durch die Einführung der Inquisition durch Königin Isabella I von Kastillien im jahr 1488, wendete sich das Königsehepaar gegen die Juden und die Muslime. Unzählig viele Menschen wurden wegen ihres Glaubens damals hingerichtet. Die Verbindung zwischen spanischer krone und katholischer Kirche war damit ausgesprochen stark besiegelt und besteht bis heute mit dem spanischen Königshaus. Aber ob das immer gut war, ist eine andere Frage.
Die königlich katholische Vergangenheit findet sich in Barcelona in allen Ecken.
Barcelona gehört mit zu den wirtschaftsstärksten Regionen Spaniens und ist internationaler Wirtschaftsstandort, lebt aber ebenso vom sehr starken Tourismus und der großen Beliebtheit der Stadt.
Kein Wunder, dass ausbildungstechnisch Barcelona auf fünf große Universitäten schaut und sechs weitere private und kirchliche Hochschulen aufweisen kann.
Auch hinsichtlich der Kunst stellt Barcelona ein aktives Zentrum des Moxdernisme dar. Ende des 19. Jh. war Europa im Umbruch und man brach mit den bisherigen Traditionen. Das Neue sollte anders sein, sich vom bisherigen Abheben und zum Nachdenken anregen, aber auch ermöglichen neue Formen, Ausdrucksweise und Denkweisen zu fördern. Vor allem Antoni Gaudi hebt sich hier - zusammen mit Eusebi Güell - als auch lluis Domènech i Montaner besonders hervor.
Schaut man genau hin, so erkennt man, dass in dieser neuen Kunstrichtung die Tradition keinswegs aufgehopben oder zerstört wurde. Sie wurde beibehalten, aber neu dargestellt - und genau das macht sie interessant. So wurde alte, zum Teil gewohnte Tradition, über die man sich kaum noch Gedanken machte, auf einmal wieder interessant, so dass man sie verstehen, diskutieren, sich mit ihr wieder auseinandersetzen wollte. Die Kirche Sagrada Familia ist das herausragendste Beispiel - und auch das gewagteste - weil diese Kirche nicht nur ein "Haus", sondern ein Symbol für Glaube und Kirche ist, die sich stets, wenn sie die Menschen erreichen und ansprechen wollen, verändern müssen - ohne das bewähret dabei aufzugeben.
Aber all das Interessante und Schöne in Barcelona darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die hohe Bevölkerungsdichte, der mangelnde Wohnraum und die sich breit machende Armut auch Drogen und Kriminalität Vorschub leisten.
Als ich vor ca. 14 Jahren mit der Jugend in Barcelona war, wurde eine Gruppe von uns überfallen und beraubt. Die Polizei sah sich angesichts der Fülle der Straftaten pro Tag nicht in der Lage diesem Fall überhaupt nachzugehen. Taschediebstahl und Raub sind an der Tagesordnung. Daher: Vorsicht!
Freut Euch auf eine pulsierende Stadt, die Euch entführt in längst vergangene Zeiten und aufrüttelt mit ungewöhnlichen Farben, Formen und Symbolen und Euch entrückt in ihr Verständnis von Glück und Ewigkeit.